Wieso nimmt das Thema US-Vorwahlen in Deutschland so viel Raum ein? Natürlich ist es wichtig, wer der nächste amerikanische Präsident wird. Aber so weit ist es noch nicht. Was gerade läuft, ist innerparteiliches Hickhack und Jonglieren mit Millionen.
Deutsche Sender und Blätter stürzen sich auf das Thema, weil es eines bietet: Unterhaltung. Wie eine Fußball-WM. Der Zuschauer oder Leser darf mitfiebern, gut finden, doof finden. Am Beispiel der Demokraten: Man ist nicht so sehr für eine Reform des Gesundheitssystems oder eine friedlichere Außenpolitik als vielmehr für den smarten Schwarzen oder die Lady mit Erfahrung und Charme.
Das ist auch in den USA so, wo etwa CNN die einschlägigen Sendungen präsentiert wie Football-Spiele. Duelle, Strategien, Statistiken werden analysiert. Das macht Spaß, das ist Wettkampf. Aber die Inhalte blieben auf der Strecke, weit hinter den konkurrierenden Kandidaten.
Der Raum, der den amerikanischen Vorwahlen in den deutschen Medien gegeben wird, ist nicht gerechtfertigt. Wenn die Kandidaten feststehen, dann darf und soll der Rummel gern ausführlich beschrieben und kommentiert werden. Aber nicht das, nicht jetzt. Relevanz muss vor Unterhaltung gehen. Oder?
Bearbeitet: Oh, und das Foto entstand im Central Park, New York.
chrisch am 11.02.08 um 12:51
maze am 12.02.08 um 04:49
Rico am 12.02.08 um 11:05
maze am 13.02.08 um 21:00